Ausspannen, Kraft tanken und es sich gut gehen lassen: Im Urlaub stehen Erholung und Komfort bei vielen ganz oben auf der Liste. Das gilt für die Freizeitgestaltung ebenso wie für die Unterkunft – während der schönsten Zeit des Jahres möchte man auf möglichst wenig verzichten. Beim Bau eines Ferienhauses in den Südtiroler Bergen hat sich der Bauherr aus der Toskana deshalb für modernste Gebäudetechnik entschieden, die man dem idyllisch gelegenen Häuschen auf den ersten Blick gar nicht ansieht. Alle Gewerke sind über ein KNX System miteinander vernetzt, so dass sich das Haus den Wünschen der Gäste anpasst, nicht umgekehrt.
Das 150 m2 große Ferienhaus beherbergt auf zwei Stockwerken einen Wohnraum mit offenem Koch- und Essbereich im Erdgeschoss sowie zwei Schlafräume und Bäder im Obergeschoss. In einem Nebengebäude ist ein weiteres Schlafzimmer mit Bad untergebracht. Außen wie innen überzeugt die puristische Formen- und Materialsprache: So ist nahezu das gesamte Haus aus Lärchen-Holz gebaut. Klare Linien dominieren Grundriss und Mobiliar. Die Einrichtung ist größtenteils in das Haus integriert: Im Schlafbereich fungieren Schrankmöbel als Stauraum und Abtrennung der Zimmer zugleich, Türen sind kaum erkennbar. Integrierte Lichtschlitze lassen die Natur im Haus aufblitzen, große Panoramafenster im Wohnbereich bieten wunderbare Ausblicke auf die umliegende Berglandschaft.
In starkem Kontrast zu den hellen Holzflächen stehen die eigens angefertigten dimmbaren Beleuchtungskörper aus Schwarzblech, die zuvor mit Büffelwachs behandelt wurden. Passend dazu sind auch die Schaltgeräte für die zusätzlichen – teils verblendeten – Boden-, Wand- und Deckenleuchten Sonderanfertigungen. "Über sie lassen sich individuelle Licht- und Soundszenarien abrufen", erklärt der verantwortliche Elektromeister Ewald Burkhart. "iWohnen, also intelligentes Wohnen, nennen wir diese Art der Elektroinstallation."
Programmiert wurde die gesamte Haustechnik von dem System-Integrator ProgPlan. Als Steuerungszentrale hinter dem elektronischen Nervensystem fungiert der Gira HomeServer. Hier laufen alle Informationen zusammen und Befehle werden automatisch an die einzelnen Komponenten übermittelt. Eine Wetterstation erfasst fortlaufend die Temperatur-, Helligkeits- und Niederschlagsverhältnisse, nach denen automatisch die Fußbodenheizung, die Be- und Entlüftung oder die Beleuchtung gesteuert werden. Riesige, hölzerne Schiebeelemente verdunkeln bei Bedarf im Handumdrehen die Panoramafenster von Haupt- und Nebenhaus.
Bedienen lässt sich die gesamte Haustechnik sowohl über ein zentrales Touchpanel im Gebäude als auch via iPhone oder iPad von unterwegs. So lässt sich schon auf der Anreise die Heizung einschalten oder die Zufahrtsbeleuchtung aktivieren. Beim Verlassen des Hauses sorgt die "Zentral-Aus-Funktion" dafür, dass alle elektrischen Verbraucher aus- und die Alarmanlage eingeschaltet werden. Störmeldungen wie Fehlfunktionen, Einbruch- oder Feueralarm sowie aktuelle Webcambilder werden dem Hausherren bei Abwesenheit direkt aufs Handy geschickt. 2012 wurde das Projekt mit dem "KNX-Award Mensione Speciale" ausgezeichnet.