Ein Neubau in der Fasanenstraße in Berlin demonstriert, was heute Stand der Technik ist: das Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität, ein Vorzeigeprojekt des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Öffentlich ausgelobt hatte die Bundesregierung 2010 einen Architektur- und Hochschulwettbewerb, den die Universität Stuttgart mit dem Architekturbüro Werner Sobek, ebenfalls Stuttgart, gewann. Das Modell soll beweisen, dass eine vollständige Versorgung mit erneuerbarer Energie in zwei zentralen Lebensbereichen, nämlich Wohnen und Mobilität, schon heute möglich ist. Mit einer Reihe von Untersuchungen übernimmt die Fraunhofer-Gesellschaft die wissenschaftliche Begleitung des Gesamtprojektes.
Das Architekturbüro von Werner Sobek hat ein 150 m2 großes Einfamilienhaus mit KNX Technologie von Gira konzipiert. KNX ist das "Nervensystem" der Gebäudetechnik, das von der Beschattung über die Beleuchtung bis zur Fußbodenheizung alle Regelaufgaben übernimmt. Das architektonische Konzept des Hauses beruht auf einer Dreiteilung: Der Straße zugewandt befindet sich das Schaufenster mit den Monitoren und Displays, das gleichzeitig Park- und Ladeplatz für die Elektroautos ist. In der Mitte des Hauses ist der Technikraum und von der Straße abgewandt untergebracht sind Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küche sowie ein Garten.
Ausgestattet wurde das Effizienzhaus Plus mit dem Gira Schalterprogramm E2. Es verbindet gestalterischen Purismus mit hoher Qualität: Die Schalterlinie E2 besteht aus bruchsicherem Thermoplast mit einer eleganten, leicht mattierten Oberfläche. Ein Gira Control 9 Client auf jeder Etage dient zur Visualisierung wie auch zur zentralen Steuerung. Darüber hinaus wurden alle Mitglieder der Testfamilie mit Smartphones ausgestattet, die als zusätzliche Bedienmöglichkeiten genutzt werden können.
Auf zwei Ebenen lebt die Familie die neuesten technischen Errungenschaften der Energieeffizienz. Dank Fotovoltaik-Anlage auf Dach und Fassadenflächen produziert das Haus mehr Strom, als seine Bewohner und die Wärmepumpe für die Heizung verbrauchen. Die überschüssige Energie wird in Hochleistungsbatterien gespeichert und unter anderem dazu genutzt, die Elektrofahrzeuge an der hauseigenen Ladestation zu betanken.
Das Probewohnen wird von Sozialwissenschaftlern begleitet, die das Nutzerverhalten analysieren. Sie hoffen darauf, hier wichtige Erkenntnisse hinsichtlich der Schnittstellen zwischen Mensch und Technik zur Bedienung des Gebäudes und der Elektromobilität zu gewinnen.