Das 1811 von Erzherzog Johann gegründete Universalmuseum Joanneum ist das älteste öffentlich zugängliche Museum Österreichs und das größte Universalmuseum in Mitteleuropa. Seitdem verfolgt diese Institution den Anspruch, Neues zu entwickeln, Forschung voranzutreiben, Wissen zu vermitteln und Bildung mit Unterhaltung auf hohem Niveau zu verbinden.
Um das Museum für seine vielfältigen Aufgaben besser auszustatten, wurde gemeinsam mit dem Land Steiermark ein wichtiges Projekt in Angriff genommen: Ausgeschrieben wurde ein europaweiter Architekturwettbewerb für den Entwurf des neuen Eingangs- und Besucherzentrums sowie für die Generalsanierung der historischen Gebäude. Im ersten Schritt lud die Jury unter dem Vorsitz des Wiener Architekten András Palffy aus 41 interessierten Architekturbüros 12 Büros ein zur Ausarbeitung eines konkreten Projektes. Gewonnen hat den Wettbewerb das Architekturbüro Nieto Sobejano aus Madris mit ihren Grazer Partnern eep-architekten.
Die Ausschreibung sah eine Dreiteilung des neuen Museumsviertels mit den zwei Bestandsgebäuden und einem neuen Besucherzentrum vor. Da ein Hochbau zwischen den bestehenden Gebäuden nicht erlaubt war, schufen die Architekten einen Platz und entschieden sich, alle Funktionen in einem Tiefbau zu organisieren, durch den sie auch ihre Wertschätzung der historischen Gebäude in Graz bewiesen.
Kegelförmige Einschnitte in der Decke des unterirdischen Baus bringen Licht in die Räume - ein großer zentraler Kegel bildet den Haupteingang. Durch diesen Eingang und einen weiteren an einem öffentlichen Durchgang ist das Joanneumsviertel nun barrierefrei zugänglich. Das Besucherzentrum verbindet die Gebäude miteinander. Der Zugang zu den Sammlungen und zur Landesbibliothek mit ihrem unterirdischem Speicher erfolgt über einen gemeinsamen Eingang – erst im Foyer teilen sich die Wege der Besucher des Museums und der Bibliothek.
Im zweiten Untergeschoss befindet sich das Bücherdepot der Steiermärkischen Landesbibliothek. In den Büros der Landesbibliothek haben sich die Architekten für das Schalterprogramm Gira E2 entschieden. Es verbindet gestalterischen Purismus mit hoher Qualität: Die Schalterlinie E2 besteht aus bruchsicherem Thermoplast mit einer eleganten, glänzenden Oberfläche.
Die wie das Universalmuseum 1811 gegründete Landesbibliothek erfüllt die Ansprüche eines breiten Leserpublikums und gewährleistet einen verantwortungsvollen konservatorischen Umgang mit ihren umfangreichen Beständen. Diese älteste und größte österreichische Landesbibliothek trägt wesentlich dazu bei - gemeinsam mit der Neuen Galerie Graz, den Multimedialen Sammlungen und dem Naturkundemuseum -, im Joanneumsviertel einen zeitgemäßen Ort für Kunst, Kultur und Wissen anzubieten.