Mit den ehemaligen Güterbahnhofsflächen wählte die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) auf den ersten Blick einen eher ungewöhnlichen Standort für den Neubau ihrer Hauptverwaltung. Nach den Plänen des Düsseldorfer Architekturbüros RKW Rhode, Kellermann, Wawrowsky Architektur + Städtebau entstand zwischen der historischen Innenstadt, der EWE-Arena und dem Bahnhof jedoch ein anspruchsvoller Gebäudekomplex mit hoher Funktionalität. Die Leitmotive der LzO – klare, eindeutige und zeitlose Werte – finden dabei ihre architektonische Übersetzung.
So bildet der Grundriss eine streng grafische Figur und orientiert sich absichtlich nicht an endlos reproduzierbarer modularer Architektur: Ein großes E wird durch zwei Glashallen mit einem 10-stöckigen Hochhaus sowie einem zweiten linearen Baukörper verbunden. Das Ensemble bietet auf einer Nutzfläche von gut 24.000 m2 Platz für bis zu 600 Arbeitsplätze. Die angeraute schwarze Granitfassade, die strenge Orthogonalität und die langen Gebäudefronten unterstützen den sachlichen Charakter des monolithischen Komplexes. Im auffälligen Kontrast dazu steht der amorphe Baukörper, der durch seine Glasfassade den transparenten und weitläufigen Antagonisten bildet. Im Inneren überrascht eine weiße Farbwelt. In den angrenzenden Frei- und Grünflächen setzt sich das gerasterte Muster der Fassadengliederung in Streifen, Feldern und Flächen fort.
Der Einsatz von umweltverträglichen Materialien, die tageslichtoptimierte Gestaltung der Arbeitsplätze, eine Geothermieanlage zur Kälte- und Wärmeerzeugung und der Einsatz von intelligenter Gebäudetechnik macht die Hauptverwaltung der LzO zu einem wirtschaftlichen und nachhaltigen Gebäude. Über ein IP-basiertes KNX System wird beispielsweise die Beschattung des Gebäudes automatisch gesteuert. Eine Wetterstation sendet dafür Informationen zu Licht-, Temperatur-, Wind- und Regenverhältnissen an einen Wetter-PC. Je nach Sonneneinstrahlung fahren die Jalousien fassadenweise automatisch herunter oder herauf. Die Mitarbeiter haben zudem die Möglichkeit, den Sonnenschutz über Gira Tastsensoren in jedem Büro zu übersteuern. Nach vier Stunden wird die Automatik wieder aktiv. Das Gira KNX DALI-Gateway ist die Schnittstelle zwischen der KNX Installation und der DALI-Beleuchtungsanlage. So lässt sich jede Lampe separat ansteuern und die Beleuchtung entsprechend den individuellen Bedürfnissen anpassen.
Die zentrale Steuerung, Überwachung und Automatisierung der KNX Komponenten regeln zwei Gira FacilityServer, die sich gegenseitig überwachen. Bedient werden sie über den Visualisierungs-PC des Hausmeisters. Von diesem lässt sich die Beleuchtung auch zentral an- und ausschalten. In den Konferenzräumen ermöglichen Gira Touchpanel die schnelle und intuitive Regelung der Raumtechnik. Die Gira FacilityServer visualisieren überdies Störmeldungen der Haustechnik und geben diese via SMS an den Hausmeister weiter.