Voorlinden ist ein privates Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in den Dünen von Wassenaar nahe Den Haag. In die 40 ha große Parklandschaft des Landguts wurde ein einstöckiger Pavillon eingefügt. Der Geschäftsmann und Kunstsammler Joop van Caldenborgh hat ein Museum von internationalem Format geschaffen, das seine private Kunstsammlung beherbergt. Hinzu kommen ständig wechselnde und temporäre Ausstellungen.
Kraaijvanger Architekten aus Rotterdam entwarfen einen langgestreckten, eingeschossigen Museumsbau, dessen tragende und raumbildende Struktur aus sechs parallel angeordneten Wänden besteht. Ihre Außenseiten sind, entsprechend des Farbtons der Dünen, mit sandfarbenem Naturstein verkleidet. Neben rund 4.000 m² Ausstellungsfläche bietet das Gebäude Platz für den Eingangs- und Garderobenbereich, den Museumsshop, eine Aula, eine Bibliothek, für die Museumspädagogik und eine Restaurierungswerkstatt.
Das Flachdach ist eine Konstruktion aus zwei, zum Teil auch drei Ebenen. Die oberste besteht aus Stahl und Aluminium, sie wirkt jedoch sehr leicht. Versehen wurde sie mit 115.000 abgewinkelt geschnittenen, kurzen Röhren, die indirektes Tageslicht nach unten führen und für eine spannende Lichtregie sorgen. Als zweite Ebene folgt die gläserne Dachhaut.
Die unterste ist eine abgehängte Decke, die je nach Anforderung variiert: Mal lassen transluzente Platten das indirekte Licht von oben in den Raum fließen, mal sind an anderer Stelle massive Platten und Lichtspots für eine gezielte Beleuchtung vorgesehen. Durch die Trennung von Dachkonstruktion und Museumsräumen konnten sämtliche Elemente transparenter ausgeführt werden. Durch die nicht tragenden Innenwände wird der Grundriss flexibel, so dass sich auch die Ausstellungsräumlichkeiten immer wieder neu arrangieren lassen.
Besonders spektakulär ist die Skulptur "Open Ended" des amerikanischen Künstlers Richard Serra, für die ein eigener Raum geschaffen wurde. Sie ist ein Labyrinth aus Corten-Stahl mit einem Gewicht von 216 t. Ebenso beeindruckend ist die Größe: 4 Meter hoch, 18 Meter lang und 7 Meter breit. Beim Schalterprogramm fiel die Wahl auf Gira E2. Die Serie verbindet streng reduziertes Design mit langlebigem Material und ist ideal in einem Museum, weil strapazierfähig und pflegeleicht.