Nach einem rund eineinhalb Jahre dauernden europaweiten Vergabeverfahren hat das Bauunternehmen Georg Reisch GmbH & Co. KG aus Bad Saulgau den Zuschlag für den Neubau des Gymnasiums in Buchloe bekommen. Die Ausschreibung erfolgte nach der bekannten Bewertungsmatrix mit den Bestandteilen Architektur, Städtebau, Nachhaltigkeit, Funktionalität, Gebäudemanagement und Kosten. Das Bauunternehmen entschied sich für das Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei aus Stuttgart als Partner. Baubeginn war im Frühjahr 2012, die Fertigstellung erfolgte im Sommer 2013.
Das Gymnasium teilt sich in zwei Ausbildungsrichtungen: eine naturwissenschaftlich-technologische und eine sprachliche. Ausgerichtet ist die Schule für eine Ganztagesbetreuung. Mit 32 Unterrichts- und 18 Fachräumen, einer Mensa, einer Doppelsporthalle, Bibliothek, Bühne und Sportplatz besticht das Ensemble durch eine beachtliche Größe - die Nutzfläche beträgt immerhin 4700 m2. Das Gebäude, das energetisch einem Passivhausstandard entspricht, gilt wegen der ausgewählten Baumaterialien als "gesunde" Schule.
Die Architekten Lederer Ragnarsdóttir Oei entschieden sich für einen langen, zweigeschossigen Riegel. Der zentrale Eingang mit seinem weiß verputzten, nach außen halbkreisförmig heraus gewölbten Treppenhaus gibt dem Ganzen Halt. Auf der linken Seite befindet sich die Sporthalle, die nahezu nahtlos in den Kubus integriert wurde. Die Ost-/West-Orientierung der Klassenzimmer und Fachräume sowie der Dachüberstand schützen vor zu heftiger Sonneneinstrahlung im Sommer. Der nördliche U-förmige Kubus umschließt einen Innenhof, der in der warmen Jahreszeit auch als Erweiterung der Mensa und als begrünter Pausenhof dient.
Optisch überwiegt Bescheidenheit, Sachlichkeit und Reduktion. Dazu passend fiel die Entscheidung der Architekten auf die beiden Schalterserien Gira E2 und Gira TX_44. Die klare Formensprache von Gira E2 passt hervorragend zur Architektur. Besonders für den Außenbereich geeignet ist die Schalterlinie Gira TX_44, weil sie wassergeschützt und außergewöhnlich robust ist. Außerdem haben die Architekten sehr viel Wert auf Licht, Akustik und Farben gelegt - schön zu sehen in der zweigeschossigen Aula, die über Lichtkuppeln indirekt beleuchtet wird. Dadurch wirkt sie hell, freundlich und einladend. Durch die Mensa auf der Nordseite und einer gegenüberliegenden Bühne kann die Halle bei Veranstaltungen vergrößert werden.