Das Herz des Bauherren schlägt vor allem für die Sportwagen aus Maranello, Ferraris aus unterschiedlichen Epochen prägen das Bild der Sammlung. Daneben reihen sich aber auch liebevoll gepflegte Klassiker ein von Porsche, Lancia, BMW, Fiat und Lotus. Seit die Sammelleidenschaft den erfolgreichen Unternehmer vor einigen Jahren gepackt hat, suchte er nach einem passenden Zuhause für seine Oldtimer. In einer ehemaligen Scheune, die zwischenzeitlich auch als Abstellort für Fahrzeuge des Straßenbauamts diente, erkannte er die passende Location. Den Architekten Peter Heinz beauftragte er mit dem Umbau in eine Garage, die den Charme des alten Gebäudes zum Vorschein bringen sollte, kombiniert mit modernen innenarchitektonischen Details.
Zuerst legte ein Maurertrupp das ursprüngliche Klinkermauerwerk mühevoll frei. Über das vorhandene Dachgebälk ließ der Architekt ein komplett neues Dach setzen – das alte Dach hängt jetzt unter dem neuen, ist aber statisch in die Konstruktion mit einbezogen. Hinzugekommen sind das große hölzerne Eingangstor sowie liegende Fenster zum zusätzlichen Lüften an der Vorder- und Rückseite des Hauses. Die bis zum Dachstuhl offene Bauweise prägt das Innere, unten residieren die Autos, nach oben lädt eine Galerie mit Büro, Leseplatz und Kuschelecke. Der Stauraum unter der Treppe wird clever genutzt: Hinter einer Holzvertäfelung versteckt sich eine komplette Küche mit Backofen, Spülmaschine, Kühlschrank und Icecrusher. Zusätzlich lässt sich eine mobile – aus Milchglaselementen bestehende – beleuchtete Theke frei im Raum verschieben. Ebenerdig gibt es zudem einen zweiten großzügigen Sitzbereich: Longchairs und eine puristische Ledercouch garantieren Entspannung pur.
Die Galerie wurde mit einer eleganten Stahlkonstruktion realisiert, Treppenlauf und -geländer bestehen aus einer sehr ansprechenden Schweißkonstruktion. Sie verleihen dem Raum Werkstattcharakter, ebenso die aufputz liegenden Kupferrohre, im Bad rustikal kombiniert mit den klassischen Drehwasserhähnen in Rot und Blau. Das für den Boden verwendete Stirnholz-Eichenparkett wirkt nicht nur authentisch, es ist zudem fast unverwüstlich. Unter dem Parkett ist eine Fußbodenheizung installiert, sie sorgt für die angenehme Temperierung des Raumes. Gespeist wird sie – ökologisch und ökonomisch sinnvoll – von einer Luft/Luft Wärmepumpe.
Wie in seinem privaten Wohnhaus, so wollte der Bauherr auch in der Garage nicht auf intelligente Haustechnik verzichten. Daher engagierte er den System-Integrator Stephan Romeike, einen ausgewiesenen Spezialisten für moderne Gebäudetechnik. Er hat via KNX System u.a. Heizung, Wärmepumpe, Beleuchtung, Überwachungskameras und Alarmsystem intelligent miteinander verbunden. Installiert hat die Technik die Firma Busch + Endres. Gesteuert wird das vernetzte System über den Gira HomeServer, der als "Gehirn" der Anlage fungiert und auch einen Fernzugriff möglich macht: So kann der Hausherr von daheim die Heizung in der Garage ein- und ausschalten oder bei einem Alarm über die Kameras prüfen, ob dieser doch nur von einem verirrten Siebenschläfer ausgelöst wurde.
In der Garage selbst lassen sich über Gira Tastsensoren individuell vorprogrammierte Lichtszenen abrufen. So gibt es verschiedene Szenen, je nachdem, wo welches Auto positioniert ist, mit farbigen Stimmungen oder aber eine dezente Hintergrundbeleuchtung. Die farbige Inszenierung lebt vor allem von der riesigen Leuchte mit Farbwechseln mitten im Raum. Sämtliche Lichtquellen lassen sich aber auch einzeln schalten und dimmen über ein intuitiv bedienbares Touch Display. Hier reguliert der Hausherr auch die Heizung, überprüft die Kameras und ruft E-Mails oder News aus dem Internet ab. Fensterkontakte zeigen an, ob diese geschlossen oder offen sind. Die Außenbeleuchtung reagiert in Abhängigkeit zur Dämmerung. Über Bewegungsmelder wird außerdem erfasst, ob sich jemand der Garage nähert, und eine entsprechende Lichtszene wird aktiviert. Möglichst dezent sollte die Technik in Erscheinung treten, selbst die Schalter sollten zum rustikalen Werkstattflair passen. Daher wählte System-Integrator Romeike die Erweiterungsinstallation Gira Profil 55 und verlegte die Kabel aufputz. So ist der puristisch wirkenden Garage das Hightech-Talent erst auf den zweiten Blick anzusehen.