Stein auf Stein, Fenster, Türen, Dach – seit Jahrhunderten die bewährten Zutaten fürs eigene Heim. Vielfach auch heute noch. Dabei gibt es inzwischen zahlreiche nützliche Innovationen im Einfamilienhausbau. Die allerdings sind komplex und müssen richtig geplant sein, dabei ist die exakte Abstimmung aller Komponenten eine unabdingbare Voraussetzung.
Olaf Schild hat seiner Familie in Gutenberg ein Wohnhaus der besonderen Art gebaut. Mit den gängigen Vorstellungen von einem Einfamilienhaus hat der Neubau nicht viel gemein: Zur Straßenseite ist die Fassade weitgehend verglast und leicht schräg gestellt, die Fenster reichen vom Boden bis zur Decke, ein Dach im herkömmlichen Sinne gibt es nicht.
Das neue Heim sollte ein Smart Home werden: modern, lichtdurchflutet, unkonventionell, aber energetisch sinnvoll, umweltfreundlich, nachhaltig und zukunftssicher. Technik soll das Leben darin komfortabler, aber auch sicherer und wirtschaftlicher machen, dabei aber unsichtbar bleiben. Aber wann immer Ingenieur Olaf Schild nach technischen Lösungen suchte, stieß er nur auf Teillösungen. Er nahm die Sache selbst in die Hand: Zuerst für sein eigenes Haus, inzwischen aber auch als selbstständiger Planer und Integrator anspruchsvoller Gebäudetechnik. Von Gira ließ er sich dafür speziell zum System-Integrator schulen. Entstanden sind im Hause Schild schließlich individuelle Lösungen mit sehr viel integrierter Technik und der sinnvollen Vernetzung zahlreicher Einzelkomponenten.
Eine Wärmepumpe heizt im Winter, kühlt im Sommer und stellt das Warmwasser bereit. Die Fußbodenheizung kann Sonneneinstrahlung über die Fußböden aufnehmen und an anderer Stelle gezielt wieder abgeben. Die kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für Frischluft im ganzen Haus, die Beschattung der großen Fensterflächen erfolgt automatisch. Wenn es an heißen Sommertagen abends abkühlt, öffnen sich die Fensterflügel von selbst und sorgen zusätzlich für frische Luft. Die Gartenbewässerung wird nur dann gestartet, wenn die Bodenfeuchte einen bestimmten Wert unterschreitet – und wenn kein Regen in Sicht ist. Diese und viele andere Lösungen lassen sich realisieren, weil Sensoren Raum- und Außentemperatur, Helligkeit im und außerhalb des Hauses, offene Türen, Qualität der Luft, Bodenfeuchte im Garten oder den Füllstand der Zisterne kontinuierlich überwachen und die aktuellen Werte an das Gebäudemanagement melden.
Vernetzt ist die Gebäudesystemtechnik über das KNX System und IP Schnittstellen, die über den Gira HomeServer gesteuert werden. Dieser sammelt alle Informationen der Sensoren, wertet sie aus und steuert daraufhin bedarfsgerecht alle Aktoren im Haus. Die automatische Steuerung ersetzt die manuelle weitgehend, allerdings lassen sich Eingriffe von Hand leicht über den PC, Touchpanels oder vom Mobiltelefon ausführen. Änderungen lassen sich außerdem schnell und ohne Aufwand realisieren.