Dass sich mit moderner Gebäudetechnik auch in Werkshallen Energie und damit Kosten sparen lassen, zeigt eine Montagehalle für XXL-Nutzfahrzeuge in Landsberg. Unnötiges Licht wird vermieden, und es wird nur dann sowie ganz gezielt dort geheizt, wo es nötig ist. In Summe bringt das eine Energieeinsparung von etwa 30 Prozent. Das KNX System dahinter mit all seinen cleveren Lösungen plante und installierte der System-Integrator Anton Hieber aus Schwabmünchen.
Nicht nur kleine Jungen beeindrucken die bis zu 100 Meter langen Tieflader, Schwerlastzugmaschinen, Kipper- und Kranfahrzeuge, Baumaschinen sowie Autokrane auf dem Werksgelände der Stürzer GmbH. Friedrich Stürzer hat sich mit seiner Firma spezialisiert auf den An- und Verkauf von Nutzfahrzeugen, bei ihm findet man die individuelle Lösung für fast jedes Transportproblem. Sein Unternehmen hat der Diplomingenieur 1988 gegründet. Er kauft gebrauchte Fahrzeuge an, prüft diese bis ins Detail, setzt sie instand und verkauft sie wieder perfekt funktionsfähig – nur günstiger als ein Neufahrzeug. Seit Jahren expandiert das international tätige Unternehmen, weshalb Friedrich Stürzer eine Montagehalle auf dem 20.000 m² großen Werksgelände bauen ließ.
Die Montagehalle ist ein mit Aluminiumpaneelen verkleideter rechteckiger Kubus mit breiten Fensterbändern gen Süden und Osten – ebenerdig ist das Glas transparent, weiter oben ist es milchig undurchsichtig. Dachfenster sorgen für zusätzliche Helligkeit in der 1.600 m² großen Halle. Durch zwei riesige 10 x 8 Meter große Tore gelangen die schweren Fahrzeuge ins Innere. Gerade durch diese Tore wird es im Winter sehr schnell und kurzzeitig kalt in der Halle. Eine effiziente Heizung war daher das Hauptanliegen von Friedrich Stürzer an den System-Integrator Anton Hieber, der bereits im privaten Wohnhaus des Ingenieurs eine intelligente Gebäudesteuerung realisiert hatte. Gerade in Zeiten steigender Energiekosten ist die effiziente Nutzung der Heizenergie ein wichtiger betriebswirtschaftlicher Faktor eines jeden Unternehmens.
Alle Gebäude auf dem Werksgelände werden inzwischen über ein 80 kW Blockkraftheizwerk mit Wärme versorgt. Damit ist gleichzeitig eine Notstromversorgung des gesamten Betriebes gewährleistet. Der alte 300 kW Gas-heizkessel und eine Gasbrennwerttherme stehen im Notfall als Reserve zur Verfügung. Die komplette Heizungsanlage sowie die Hallenlüfter hat Anton Hieber auf ein KNX System aufgeschaltet. Mit einem Gira HomeServer im Hintergrund läuft die Beheizung heute voll automatisch – nicht benutzte Hallen werden nicht beheizt und es gibt Wochenprogramme, die die Heizung passend zu den Arbeitszeiten hochfahren.
Dezentrale Infrarotstrahler, sogenannte Hellstrahler, an den Arbeitsplätzen überzeugen mit ihren sehr kurzen Aufheizzeiten und der bedarfsgerechten Beheizung. Es wird nicht zum Fenster bzw. Tor hinaus geheizt – das garantiert nicht nur eine gute Kostenbilanz, sondern schont obendrein noch die Umwelt. Sechs dieser Gas-Hellstrahler sind in der Montagehalle installiert.
Sämtliche Tore sind mit speziellen Kontakten versehen und in das KNX System integriert. So kann Friedrich Stürzer jederzeit sehen, wenn ein Tor noch offen steht, beispielsweise vor dem Wochenende. „Gerade bei der Waschanlage, wo Leitungen einfrieren können, ist das ein wichtiger Sicherheitsfaktor“, erklärt er. Natürlich ist auch die Beleuchtung in die intelligente Gebäudesteuerung eingebunden. Über nur einen Knopfdruck lässt sich überall in der Halle oder auf dem Werksgelände das Licht ausschalten. „Ebenso einfach kann Friedrich Stürzer alle Hallen in den Standby-Modus fahren und den Stromverbrauch senken“, erklärt Anton Hieber. Die gesamte Gebäudetechnik kann Friedrich Stürzer auf seinem PC überwachen und steuern, und dank einer speziellen Gira HomeServer App sogar via iPhone oder iPad. Mit moderner Technik sorgt er so für die richtige Nestwärme für seine Heavy Trucks.