Der im August 2013 eröffnete Neubau erinnert mit seinen Baukörpern an Schmetterlinge, die miteinander verbunden sind, und spielt mit Farben und Formen. So wird dem Komplex ganz bewusst seine riesige Dimension genommen. Die kleinen Einheiten und immer wieder neue Perspektiven sorgen für Orientierung. Verantwortlich für das frische Konzept und die Realisierung des Neubaus zeichnete die Architekten-
gemeinschaft AMI, bestehend aus Alberts & Van Huut, Alberts, Van Huut & Partners und a/d Amstel architecten. Die organische Architektur und das grüne Umfeld sollen zur schnellen Heilung und Genesung der Patienten beitragen. So ist ein modernes, nachhaltiges und zukunftsorientiertes Krankenhaus entstanden, dessen wahre Ausmaße sich nur aus der Vogelperspektive erschließen.
Aufgrund der Gliederung des immerhin 108.000 m2 großen Komplexes in die einzelnen Baukörper der "Schmetterlinge" finden sich die Patienten in ihrem direkten Umfeld schnell zurecht und fühlen sich individuell betreut und aufgehoben. Die Patientenzimmer sind nah bei den Behandlungs- und Untersuchungsräumen. Das Gebäude ist inspiriert von seiner Umgebung: Es liegt offen inmitten von Grünanlagen und unweit der Altstadt von Zwolle. Diese Elemente greifen die Architekten auf – im Süden des Gebäudes liegt eine offene Passage, eine Straße, die sich entlang der Bauteile schlängelt. Im gesamten Haus gibt es Wahrzeichen zur Orientierung. Die Natur findet sich wieder in den begrünten Höfen, Dachgärten und Atrien, die den Übergang zwischen innen und außen markieren.
Jeder Baukörper hat eine neue, andere farbenprächtige Optik. Dabei vermeiden die Architekten bewusst das klassische Rechteck und nutzen spannende polygone Formen – selbst bei den Fenstern. Es gibt schräg stehende Außenwände, innenliegende Galerien, Oberlichter. In jede Richtung bildet sich ein anderes raffiniertes Bild. Dieses Gebäude zeigt uns, dass die Zeiten endlos trister Flure vorbei sein könnten.
Jeder der Schmetterlinge hat eine eigene Funktion: Im ersten befinden sich die Labore, die Sterilisation und das Logistikzentrum. Dieses ist über unterirdische Gänge mit allen Gebäudeteilen verbunden. Schmetterling zwei ist mit acht Stockwerken das höchste Gebäude: In den unteren drei Etagen befinden sich Klinikbereiche, darüber die Stationen. OP-Säle, Intensivstationen, Ambulanzen, Radiologie, Nuklearmedizin und die Notfallversorgung sind im dritten Gebäudekomplex untergebracht. Auf dem Dach befindet sich der Hubschrauberlandeplatz. Im Schmetterling vier befinden sich unter anderem die Kinder- und die Säuglingsstation.
Das Isala Krankenhaus ist ein rundum nachhaltiges Gebäude zum Wohlfühlen, aber auch aus ökologischer und ökonomischer Sicht: Eine kompakte Gebäudehülle mit hochwertiger Dämmung und Mehrfach-Verglasung vermeidet unnötige Wärmeverluste im Winter und eine Aufheizung im Sommer. Mit Erdwärme/Geothermie wird das Gebäude im Sommer gekühlt und im Winter beheizt. Selbst der Lift arbeitet effizient: Wenn er anhält, wird die freigesetzte Energie gespeichert und später zum Anfahren genutzt.
Grundlage der Gebäudetechnik ist ein KNX System, das sämtliche relevanten Komponenten miteinander vernetzt – für ein Plus an Sicherheit und Komfort, aber auch, um Energie effizient einzusetzen. Zentrale Steuerungseinheit im Hintergrund ist ein leistungsstarker Gira FacilityServer.
So sind in den Bädern und Toiletten Gira Automatikschalter verbaut, die das Licht beim Betreten ein- und kurz nach Verlassen des Raumes wieder ausschalten. Mehrheitlich funktioniert die Beleuchtung aber nicht nur nach Präsenz, sondern auch auf die Helligkeit des Tageslichts abgestimmt: Nachts schaltet die Beleuchtung beispielsweise in den Fluren ein, wird es dann mit Tagesanbruch heller, dimmt die künstliche Beleuchtung automatisch herunter, so dass einerseits immer ein definierter Helligkeitswert erreicht, andererseits keine unnötige Lichtenergie verschwendet wird.
Um im Sommer eine Überhitzung der Räume zu vermeiden, fahren die Jalousien automatisch herunter bei direktem Sonneneinfall. Räume, die nicht in Gebrauch sind, werden zudem nicht unnötig beheizt und gekühlt. Auch der Hubschrauberlandeplatz ist in das intelligente System eingebunden: Ist ein Hubschrauber im Anflug oder will starten, schaltet die Beleuchtung der Plattform ein und die Jalousien der benachbarten Fenster fahren automatisch nach oben.
Als Schalterprogramm wurde das Gira System Standard 55 Reinweiß mit breiteren Rahmen gewählt, in das verschiedenste Funktionen integriert sind (nur in den Niederlanden lieferbar). So gibt es beispielsweise in den Zimmern der Kinderstationen Steckdosen mit erhöhtem Berührungsschutz. Orangefarbene Schuko-Steckdoseneinsätze markieren das EDV-Netz mit Überspannungsschutz, grüne Einsätze das ausfallsichere Netz, das gegen kurzzeitige Aussetzer und Überspannungen gesichert ist.