In Esslingen wurde im Frühjahr 2014 das erste stationäre Hospiz im gleichnamigen Landkreis eröffnet, das sich auf der Basis christlich verstandener Nächstenliebe versteht. Architekt Jens Könekamp ist der Spagat zwischen Alt und Neu hervorragend gelungen: Der Neubau steht direkt neben dem ehemaligen Pfarrhaus, das 1824 gebaut wurde. Eine grundlegende Renovierung des alten Gebäudes wurde erforderlich, um es neben dem neuen Haus nutzen zu können. Dieses besticht durch seine Geradlinigkeit und Schlichtheit. Es dominieren große Glasflächen, die den freien Blick auf den Garten ermöglichen.
Die Gästezimmer für schwerstkranke und sterbende Menschen sind hell und mit natürlichen Materialien ausgestattet. Holzböden sorgen für eine warme und beruhigende Atmosphäre, frische Farben sollen auch im hohen Alter noch einen Hauch von Glück aufkommen lassen. Bunte Bilder an den Wänden wie auch Bettwäsche in mediterranen Farben runden das Gesamtbild ab. Für das kreative Konzept wurde die Plochinger Künstlerin Verena Könekamp gewonnen. Eine vertraute Atmosphäre schaffen die persönlichen Gegenstände, die jeder mitbringen darf, wie ein liebgewonnener Sessel. Freundlich gestaltet und lichtdurchflutet sind aber auch die öffentlichen Bereiche und Esszimmer.
Im Hospiz werden alle Menschen aufgenommen, unabhängig von Religion, Konfession, gesellschaftlicher Stellung oder Weltanschauung. Im Kompetenzzentrum der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde für Hospiz- und Palliativversorgung legen die Mitarbeiter großen Wert auf Respekt im Umgang mit den kranken Menschen und deren Angehörigen. Es geht nicht mehr um die Heilung einer Krankheit, sondern um Lebensqualität auch in dieser Situation, um Zuwendung und Linderung von Schmerzen. Eine Betreuung rund um die Uhr gehört selbstverständlich dazu. Mehr Sicherheit für die Bewohner und das Personal gibt das Gira Rufsystem 834 Plus. Das Personal kann damit besser und schneller sehen, wo dringend Hilfe benötigt wird. Vom Bett aus können die Kranken über ein Handgerät einen Hilferuf absenden und mit den Pflegern sprechen. In den Bädern und WCs dienen Zugtaster der Ruf- und Notrufauslösung. Integriert ist das Rufsystem 834 Plus von Gira ins Gira Schalterprogramm E2 – für eine einheitliche Optik aller Schalter an der Wand.
Die Gesamtkosten für Bau und Einrichtung des Hospizes von 2,7 Mio. Euro wurden ohne Haushaltsmittel der Gesamtkirchengemeinde und ohne Kredite finanziert, sondern ausschließlich aus Spenden, Nachlässen, Zuschüssen und Gottesdienstopfern. Außerdem brachte die Kirchengemeinde das Grundstück und das Gebäude wie auch den Erlös aus einem Vermächtnis ein.